Gewalt, Gewaltfreiheit und aktive Gewaltfreiheit: Beziehungen und Unterschiede
Wir schlagen einen Dialog vor, um die Konzepte von Gewalt, Gewaltlosigkeit und aktiver Gewaltlosigkeit zu formulieren.
Wir leben in einer stark ineinandergreifenden Welt: Kulturen, Ethnien, Religionen und soziale Systeme, in denen Gewalt aus dem Handeln von Individuen und Großmächten entsteht, die soziale Schicksale beeinflussen, sowie aus einem Wertesystem, das auf Macht und einer Kultur der Gewalt basiert.
Im Gegensatz zu anderen historischen Momenten sind wir im Besitz Massenvernichtungswaffen unvorstellbarer Macht und es besteht die reale Gefahr in einen Atomkonflikt einzutreten, der das Überleben der gesamten Menschheit bedroht. Heute ist es wichtiger denn je, dass die Menschen ihre Neigungen zu Ausbeutung, Diskriminierung und Gewalt in eine neue Lebensrichtung umwandeln, die sich in der Ausübung der Gewaltlosigkeit auf sozialer und persönlicher Ebene ausdrückt.
Wie sehen wir diesen Wandel? Nicht als eine Form des naiven Pazifismus, sondern als aktive, bewusste Gewaltfreiheit. Es handelt sich um eine Lebensweise, die andere Menschen einbezieht und die dazu neigt, die Gewalt, den Hass und die Diskriminierung (Rasse, Geschlecht, Religion usw.), auf die sie sich gründet, von ihren Wurzeln her zu lösen.
Mit dem Wort Gewalt, auf das wir uns beziehen:
- Körperliche Gewalt, die darauf abzielt, den Körper des anderen zu zerstören.
- Wirtschaftliche Gewalt, die mit dem Raub und / oder der Verweigerung der grundlegendsten Mittel des Überlebens zusammenhängt.
- Psychologische Gewalt, von Einschüchterung und Täuschung bis zur Massenkonditionierung, die unnötige Wünsche, falsche Vorstellungen und Vorurteile in das Bewusstsein einführt, die uns von der physischen bis zur psychischen Ebene verketten.
- Rassistische, religiöse und sexuelle Gewalt, bei der alleinige Modelle aufgezwungen werden, die jede Form des Ausdrucks, die nicht mit ihnen übereinstimmt, ersticken und verleugnen.
Diese Formen der Gewalt sind der Ursprung aller sozialen und persönlichen Konflikte, die auf vielfältige Weise miteinander interagieren.
Es ist offensichtlich, dass ein tiefer Wiederwille und eine moralische Abneigung gegen all diese Formen der Gewalt, nicht in allen geographischen und kulturellen Breitengraden verbreitet ist, im Gegenteil zur Normalität geworden und bisweilen sogar institutionalisiert worden ist. Es gibt jedoch Gruppen und Einzelpersonen, die engagiert nach der Überwindung von Gewalt suchen. Darum geht es in diesem Arbeitsbereich: Wie kann Gewaltfreiheit als Mittel zur Lösung sozialer und persönlicher Konflikte und zum Aufbau der Universellen Menschlichen Nation verbreitet werden.
Luz Jahnen
Olivier Turquet
Philippe Moal
Für weitere Informationen und um teilzunehmen: