Die Stärke des Weiblichen
Die Gesellschaft war nicht immer gewalttätig. Wir Frauen sind nicht immer diskriminiert worden.
Das gegenwärtige System wurde vor Tausenden von Jahren installiert, nach einem Etappenwechsel, welcher der patriarchalischen Gesellschaft Platz gemacht hat: einer Gesellschaft, die große Fortschritte bewirkt hat, aber auch die soziale Installation von Gewalt und Diskriminierung. In diesen Momenten, in denen es den Anschein hat, dass wir vor einem großen Umbruch stehen – der sich aus dem entwickeln wird, was wir jetzt aufbauen -, können Frauen einen großen Beitrag zur Überwindung von Diskriminierung und Gewalt leisten: weil wir sie jahrtausendelange elitten haben und jahrtausendelange Erfahrung in ihrer Überwindung haben und unzählige gewaltfreie Eigenschaften entwickelt haben, die es uns ermöglicht haben, zu überleben. Wir Frauen haben im Laufe der Geschichte Antidiskriminierungsbewegungen in Gang gebracht (Suffragismus und Abolitionismus), wir haben die Gewalt des Krieges angeprangert (Frauen gegen den Ersten Weltkrieg, Den Haag 1915) und wir haben Einheit und Einigkeit als Mittel zur Lösung vieler bewaffneter Konflikte (Mali oder Liberia) gefördert. Da das Weibliche erniedrigt und unsichtbar gemacht wird, wurden all diese Handlungen systematisch so verneint, als ob es sie nie gegeben hätte, und die Frauen in eine marginale Rolle gedrängt.
In einer Zeit, in der Millionen von Menschen in Kriegen und Hungersnöten abgeschlachtet werden, in der Millionen im Meer oder in der Wüste sterben, in einer Zeit in der Mauern und Zäune gebaut werden, anstatt nach dem zu greifen, was einen Ausweg bietet, in der das Leben bedroht ist…. müssen wir sagen: Genug! Wir brauchen Frauen, die mit ihren Tugenden und ihrem Veränderungspotential in Kontakt treten, sich als vollständige Wesen erkennen, sich entwickeln, ihre tiefen Modelle in der Welt ausdrücken und ihre komplementären Qualitäten einbringen.
Wir müssen das Weibliche in allen (Männern und Frauen) erwecken, weil es bisher verneint oder verschoben wurde. Für die Entstehung des neuen gewaltfreien Menschen ist die Ergänzung zwischen dem Weiblichen und dem Männlichen notwendig, aber sie kann nicht hergestellt werden, wenn wir einen der Teile leugnen.
In diesem Bereich wollen wir uns darüber austauschen, wie wir gemeinsam gegen so viel Diskriminierung und Gewalt vorgehen können, wie wir die Versöhnung ergänzen und herstellen können, wie wir Netzwerke schaffen können, die es uns ermöglichen, die durchgeführten Aktionen sichtbar zu machen und uns gegenseitig zu unterstützen. Wir wollen die Zukunft aus der Gegenwart heraus gestalten, um künftigen Generationen eine Welt zu hinterlassen, in der sie in Freiheit und Harmonie leben können.
Koordinatorin
Encarna Escribano
Organisiert von:
Asociación Mujeres Humanistas por la No-Violencia (Spanien)
Centro di Nonviolenza Attiva (italien)
Teilnehmerinnen:
Encarna Escribano – Asociación Mujeres Humanistas por la No-Violencia (Spanien)
Carmen Serra – Asociación Mujeres Humanistas por la No-Violencia (Spanien)
Annabella Coiro – Welt ohne Kriege und ohne Gewalt (Italien)
Jenny Infante Labrín – Asociación Era.
Silvia Beatriz González – Asociación Mujeres Humanistas por la No-Violencia (Spanien)
Lydienne NKALEU – Comité de Asistencia a la Mujer Necesitada de Camerún -CAFENEC (Kamerun)
Für weitere Informationen: